Chronik Verein

100 Jahre Sportverein Mönkeberg von 1910 e.V.

Hier könnt ihr Vieles über die Geschichte des SVM lesen. Der Verein “Faustballclub Jung Mönkeberg” wird 1910 im Vereinshaus Hasselfelde in Kiel- Dietrichsdorf aus der Taufe gehoben. Er ist anfangs ein Kieler Verein.

Aus einem alten Mitgliederpass von Willi Kähler, geb. 10.10.1904, eingetreten am 24.11.28, geht aus dem abgedruckten Vereinsstatut u.a. Folgendes hervor:

§ 1 Name und Sitz

Der Verein Sportclub Mönkeberg v.1910 ist am 04.10.1910 gegründet. Er hat seinen Sitz in Mönkeberg, gehört dem Arbeiter-Turn- und Sportbund e.V., Sitz Leipzig, an.

Im “Illustriertes Vereins- Adressbuch Kiel und Umgebung” wird u.a. erwähnt:

 

1913 = Faustballclub “Jung- Mönkeberg” Vorsitzender Lübke, Gänsekrug

 

1920 = wieder genannt Vorsitzender Baumann

 

Waren es am Anfang(1910) 26 Mitglieder sind es heute(2010) 991 Mitglieder. Die Hochzeit des Vereins war aber um die Jahrtausendwende wo es über 1350 Mitglieder im SVM gab.

 

Erste große Erfolge gab es schon vor dem ersten Weltkrieg. Im Faustball wurde man Norddeutscher Meister.

Neben dem Faustballspiel, welches noch heute, nach100 Jahren, betrieben wird, wurde in “Jung Mönkeberg” damals auch viel und erfolgreich Schlagball gespielt und geturnt. 1920 stellte die Gemeinde Mönkeberg ein Sportgelände zur Verfügung. Damit war unser Verein viel besser dran, als so mancher Nachbarverein der Umgebung. Ständig sah man aus dem näheren Kieler Umland “Gastvereine” auf dem Mönkeberger Sportplatz. Dieser Sportplatz wurde in schwerer Eigenhilfe von den Mitgliedern hergerichtet. Die gleiche aufwendige Einebnung musste nach dem zweiten Weltkrieg nochmal veranlasst werden.

 

1923 wurde eine Fußballsparte gegründet.

 

1926 kam dann jener Sport dazu, der in den vergangenen Jahrzehnten dem Sportverein Mönkeberg über die Grenzen Kiels, Schleswig- Holsteins und weiter hinaus bekannt machte: das Handballspiel ( Großfeldhandball). Zwei Mannschaftssportarten in einem kleinen Verein, das führte zu personellen Schwierigkeiten. So mussten die Handballer bei den Fußballern aushelfen und umgekehrt. Gegenseitiges Helfen und zusammen etwas aufbauen war in dieser Zeit (heute ist es immer noch so) gefragt.

 

1930/31 entstand, ebenfalls in Eigenleistung, das erste Sportheim (Umkleidekabinen) auf dem Mönkeberger Sportplatz.

 

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Verein unter dem Namen ” Sportverein Mönkeberg ” von der englischen Militärregierung “Control Commission for Germany (BE), Kreis Group Headquarter” am 28.11.1947 wieder zugelassen.

 

Als Vorstand wurden eingetragen:

1.Vorsitzender war Ernst Kähler,

2. Vorsitzender war Walter Schnoor,

Schatzmeister: Karl-Heiz Lohmann,

Schriftführer: Emil Dahmke

 

Am 22.08.1947 werden folgende Beiträge festgesetzt:

Für Frauen und Jugendliche 0,50 RM, die Männer zahlen 1,- RM. Man befand sich noch in der Reichsmark-Zeit, wo das Geld knapp und nicht viel wert war. Es war umso erstaunlicher, dass eine Sammlung unter den Mitgliedern, um Geräte anzuschaffen, 225,50 RM einbrachte. Wenn ber im Protokoll im Mai 1949 noch darüber geklagt wurde, dass keine Sporthemden zu bekommen waren und die Hosen selber genäht werden mussten oder der Vorschlag, als Vorbereitung auf die Rasenspiele, Waldläufe durchzuführen, verworfen wird, da die Sportausrüstung dafür nicht ausreichte, kann man sich denken, dass das nichts Großartiges gewesen sein kann. Der Kassenbestand mit 644,40 RM wird als gut, aber “Blendung” bezeichnet, da die Währungsreform bevorstand. Die Mitgliederversammlung am 18.06.1948 beschloss, die restlichen RM Beträge einer Wohlfahrtseinrichtung zu spenden. Sie beschlossen auch, da die neuen DM-Scheine (Deutsche Mark) im Gemeindehaus bewacht werden müssten, dass alle männlichen Mitglieder des Sportvereins am 19.06.1948 ab 24:00 Uhr sich im Gemeindehaus einzufinden haben.

In den folgenden Jahren standen der Wiederaufbau und die Breitensportarbeit im Vordergrund.

Man begann mit dem Aufbau einer Handballabteilung. Emil Dahmke, als Spiel- und Jugendwart des Vereins, hatte daran großen Anteil. Schon im Juni 1948 nahmen zwei Männer-, zwei Knaben- un Frauenhandballmannschaft am Punktspielbetrieb teil.

 

Ende der vierziger, Anfang der fünfziger Jahre wurden die Turn-, die Judo- und die Tischtennissparte gegründet. Das Training dieser drei Abteilungen fand in der Gaststätte “Eksol” statt. Wer wollte, konnte sogar in einer Theatergruppe des SVM mitmachen. Sie existierte 10 Jahre und spielte mit Erfolg und viel Spaß.

 

Am 17.04.1953 wurde dann beschlossen, die am Kiesberg stehende Baracke für 625,- DM zu kaufen. Diese war dann viele Jahre, bis zur Verlegung des Sportplatzes auf das heutige Grundstück, ein Treffpunkt für alle Mönkeberger Sportler.

 

Große Erfolge und Spitzensport waren in dieser Zeit nicht zu vermelden, was wahrscheinlich daran lag, dass die Mitgliederzahlen bis 1967 ziemlich konstant bei 180 Personen blieb.

 

Die geduldige und intensive Jugendarbeit zahlte sich für die Handballer erst ab dem Jahr 1955 aus. Die 1.Männermannschaft schaffte den Aufstieg in die 1.Kreisklasse Kiels. 1957 folgte der Aufstieg in die Bezirksklasse und 1961 schafften sie den Aufstieg in die Landesliga. 1968 stand der SV Mönkeberg kurz vor dem Aufstieg in die Großfeldhandball Bundesliga, schaffte diesen Sprung nur knapp nicht.

 

1972 spielte unsere 1.Männermannschaft unter dem Trainer Harry Siebke in der Regionalliga. Die Handball-Jugendmannschaften stellten in der Halle und auf dem Feld häufig den Stadtmeister. Der SVM wurde bei den Handballern in Schleswig-Holstein zu einem festen Begriff.

 

Den größten Aufschwung nahm die Judoabteilung unter der Leitung von Jörg Schwarten 1969 nach dem Anschluss an den Deutschen Judoverband. Sie stellte zahlreiche Bezirks-, Landes- und Norddeutsche Meister. Seit 1973 hat der SVM zum ersten und bisher einzigen Mal auch eine Deutsche Meisterin in seinen Reihen. Roswitha Schwarten, geb. Pagels, schaffte dieses Kunststück bei den Deutschen Judomeisterschaften. Sie ist heute noch Judo- Spartenleiterin und immer für ihren Sport und den SVM da.

 

Auch die Mitgliederzahlen entwickelten sich seit dem lang ersehnten Sporthallenbau 1967/68 ebenfalls erfreulich: 1968 waren schon 400 Mitglieder eingetragen, und 1985 waren es 900 Personen. Es wurde in den 70er Jahren immer deutlicher, dass die Halle bei diesem stetigen Zuwachs der Mitgliederzahlen bald nicht mehr ausreichen würde. Außerdem erlaubten es neue Bestimmungen des Deutschen Handball Bundes hochklassig spielenden Mannschaften nicht mehr, Punktspiele in der zu kleinen Halle durchzuführen. Die Anpassung hieran ließ dann doch länger als gewünscht auf sich warten.

 

1973 kam zum zweite mal eine Fußballsparte hinzu. Diese bestand nur aus einer Mannschaft. Die Gaststättenmannschaft des Poggendörper FC schloss sich den SVM an und nutzt seitdem den großen Fußballplatz.

 

1974 wird von Ingrid und Herbert Schneider, Fred und Elke Karo, Klaus und Karla Lensvhow, Horst und Anne Gehrling sowie Werner Scholz und Jonny Jensen die Sparte “Bogenschützen” gegründet. 1979 erhielt der SV Mönkeberg seine erste eigene Sportstätte. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurde ein Gelände für einen Bogenschießplatz gepachtet und somit optimale Trainings- und Wettbewerbsbedingungen geschaffen. Der Grundstein zu großen Erfolgen der Bogenschützen wurde gelegt.

 

1979 vollzog sich ein großer Schnitt in der Vereinsführung. Der langjährige 1. Vorsitzende Emil Dahmke, der als Nachfolger von Ernst Kähler insge- samt 27 Jahre im Amt war, schied aus. Natürlich ließ sich die Mitglieder- versammlung angesichts seiner Verdienste nicht lange bitten und ernannte Emil Dahmke zum Ehren- vorsitzenden des SV Mönkeberg

 

Übergeben wurde die Vereinsführung an Manfred Dahmke, der den Verein ebenso wie sein Vater sicher bis ins Jahr 1998 als 1. Vorsitzender leitete. Ab dann übernahm Matthias Giese die Geschicke des Vereins. Matthias Giese dessen Vater, Karl Heinz Giese 31 Jahre 2. Vorsitzender war, übernahm das Amt erfolgreich bis März 2009 und übergab es dann aus beruflichen Gründen an Sven Dahmke.

 

Die achziger Jahre zeichneten sich durch zwei ganz besondere Ereignisse aus: 1. den Bau der Tennisplätze 1983, die bis heute auf eine Größe von 4 Plätzen angewachsen sind und 2. die Hallenerweiterung im Jahr 1987 auf ihre jetzige Größe. Doch wie schon in der Vergangenheit ist die Hallen-Sportstätte des SV Mönkeberg jetzt an ihre Grenzen gestoßen. Nun heißt es “schön zusammen rücken”. Alle Sparten und Mitglieder bemühen sich gemeinsam mit dem Vorstand, optimale Übungs- und Trainingsmöglichkeiten zu gewährleisten. Nicht immer können hierbei alle Wünsche erfüllt werden, doch der SVM ist und bleibt eine bevorzugte Adresse für den Sport auf dem Ostufer.

 

Der SV Mönkeberg zeigte in den letzten Jahrzehnt seine Erfolge immer und überall. So nahm unsere Bogenschützin Ingrid Schneider 27x an Deutschen Meisterschaften teil und war 14x Landesmeisterin und Silke Windmüller, geb. Lange, war Norddeutsche Meisterin und mehrfache Landesmeisterin, sowie Mareike Rohr, die 2006 u. 2007 an der Deutschen Meisterschaft teilnahm. Junge Judokämpfer, die auf Kreis- und Bezirksebene und Landesebene ständig auf den Siegerlisten vertreten waren und sind, sowie 1978 Michael Otto, Bronzemedaille Deutsche Meisterschaft der Judokas. Der Turner Guido Wiener Kreismeister Jahrgang 63/64 1983. Zwei Freundschaftsspiele der Fußballabteilung gegen den Hamburger SV und Hannover 96. Die Tennissparte, die mit mehreren Jugend- und Seniorenmannschaft in ganz Schleswig – Holstein den Schläger schwingt oder der steile Aufstieg des Mönkeberger Handballsports.

 

Unter der Anleitung des Ex THW- Kiel und Nationalspielers Frank Dahmke gelang der Aufstieg bis in die Regionalliga Nordost. Selbst ein Aufstieg, Saison1995/96, in die 2. Bundesliga war mit der Teilnahme an der Aufstiegsrunde möglich und blieb dem SVM nur knapp verwehrt. Jüngster Erfolg ist der Aufstieg der 1. Frauenhandballmann- schaft in die Schleswig-Holstein-Liga 2010.

 

Hier kann leider nur ein Auszug aus allen vergangenen Erfolgen deutlich gemacht werden. Doch vermittelt die Vielfältigkeit unseres Angebots einen Eindruck darüber, dass im SV Mönkeberg Leistungssport betrieben werden kann, ohne dass der Breitensport zu kurz kommt.

 

Die letzten Jahre waren bestimmt von verschiedenen Ereignissen. Viele Personen werden für jahrelange Vereinstreue geehrt, zwei sogar für 60 Jahre Mitgliedsschaft: Manfred und Günter Dahmke wurden dafür beide zu Ehrenmitgliedern ernannt. Schon seit längerer Zeit gibt es in den Sommerferien die SVM-Kinder- Ferienaktion, organisiert von den Jugendwarten, mit vielen Angeboten, zum Beispiel: Eine Fahrt in den Hansa- Park. Im Jahr 2005 wurde die Hallenutzungsgebühr, durch die finanziell angeschlagene Gemeinde Mönkeberg, eingeführt. 2009 erfolgte daraufhin der Beschluss einen Spartenbeitrag zu erheben, der ab Mitte 2009 abgebucht wird. Drei Jahre lang hatten wir auch junge Menschen die ihr Freiwilliges- Soziales- Jahr, FSJ, bei uns absolvierten. Im Winter 2010 musste die Sporthalle für mehrere Tage, wegen der zu hohen Schneelast, gesperrt werden.

 

Sportlich eher eine unauffällig, aber nicht unerfolgreiche Zeit. Viele Aufstiege und Meisterschaften wurden gewonnen. Stellvertretend für alle sei hier Mareike Rohr als mehrfache Landesmeisterin und Teilnehmerin an den Deutschen Bogenschützen- Meisterschaften und der Aufstieg mehreren Jugendhandballmannschaften in die Oberliga (höchste Spielklasse) erwähnt. Der Aufstieg der 1. Frauenmannschaft in die Schleswig- Holstein- Liga, erfolgte 2010 im Jubiläumsjahr

 

100 Jahre Sportverein Mönkeberg, ca. 990 Mitglieder und gesunde Finanzen, das ist der aktuelle Stand dieses Vereins und dafür kämpfen und arbeiten wir. Gegenseitiges helfen und zusammen etwas Aufbauen ist in dieser Zeit (früher ist es auch gegangen) gefragt und nach dem Motto “Alle machen mit” glaube wir der SVM schafft auch die nächsten 100 Jahre.

Sven Dahmke, 1. Vorsitzender